In einer Zeit völliger architektonischer Willkür und Selbstgefälligkeit wird der deutsch-amerikanische Architekt Ludwig Mies van der Rohe wie ein Fels in der Brandung zu einer Leitfigur. „Less is more“ ist seine puristische Maxime. Dahinter steckt nicht nur die Idee Formen zu vereinfachen, sondern auch mit äußerst begrenzten Mitteln und mit dem kalkulierten Einsatz von Materialqualitäten, Architektur auf den Punkt zu bringen.

Hier wird die Brücke geschlagen von der architektonischen Reduktion zur Kostenreduktion. Beide Pole verschmelzen die beide im Idealfall zu einer Einheit, die die Verantwortung des Architekten gegenüber dem Auftraggeber und der Gesellschaft deutlich machen.

Das weltweite Missverständnis der Arbeiten von Mies van der Rohe zu einer beliebigen Verwahrlosung architektonischer Banalitäten ist nicht damit gemeint. Auch die Idealskuptur seines Barcelona- Pavillons aus dem Jahre 1926 kann nicht immer Maßstab für die eigene Arbeit sein. Vielmehr ist die Disziplin und der Wille Architekturaufgaben kostenbewusst und verantwortlich zu planen, die Botschaft die Mies van der Rohe bis heute uns Architekten sendet.